Weg vom Massentourismus

Seit 1999 lebe ich in Andalusien. Der hübsche, mit Blumen geschmückte Ort Estepona an der Costa del Sol, hat es mir angetan. Viel hat sich in den Jahren seit meiner Ankunft verändert. Das Städtchen ist enorm gewachsen, hat jedoch seinen alten Charme bewahrt. Gastronomie, schicke Hotels, saubere Strände, kulturelle Veranstaltungen, locken Touristen aus aller Welt an.

Und doch habe ich mich entschieden die Küste zu verlassen und ein paar Kilometer ins Inland zu ziehen. Ich habe einfach das Gefühl, dass mich Menschenansammlungen mittlerweile stören. Verkehrslärm macht mich nervös, volle Supermärkte verursachen mir Unbehagen, überfüllte Strände stoßen mich ab.

Gaucín in den Bergen der „Serrania de Ronda“ 

Meine Wahl ist auf  Gaucín gefallen. Ein verschlafener, kleiner Ort, 610 m hoch in den Bergen der „Serrania de Ronda“ gelegen, mit weniger als 2000 Einwohnern. Nicht so touristisch genutzt wie das 35 km entfernte Ronda, ist  Gaucín trotzdem ein pittoreskes, kleines Dorf, das eine ruhige Gemütlichkeit ausstrahlt. Kleine Läden, Galerien, Tapa Bars und Restaurants bestimmen das Bild. Da es mit zur „Straße der weißen Dörfer“ zählt, halten in der Saison Reisebusse und Touristen an, um dieses Bergdorf zu besuchen und die Burgruine  „Castillo de Aquila“ zu besichtigen.

In Wikipedia kann man nachlesen, dass der Name Gaucín arabischen Ursprungs ist, ebenso wie der ursprüngliche Name der Burg, die die maurische Bezeichnung Arrabalete trug. Trotzdem sind Historiker der Ansicht, dass am Ort schon zur Römerzeit eine Siedlung bestand, auch wenn Funde, die dies eindeutig belegen, fehlen. Eine Römerstraße, gepflastert mit Kalkstein, führte von Gibraltar, zumeist dem Verlauf der Flusstäler folgend, über Gaucín nach Ronda. Die Araber erkannten den hohen strategischen Wert der Anhöhe oberhalb des Bergpasses und errichteten hier eine Festung, die sie Sachra Guazan, starker Fels, nannten. Die ältesten historischen Informationen stammen aus dem Jahr 914.

Übernachten in Gaucín

Sollte man sich entschließen eine oder zwei Nächte in Gaucín  zu verbringen, (es lohnt sich)! so kann ich das „La Fructuosa“ empfehlen. In einem engen Gässchen gelegen, mit einer Terrasse mit atemberaubenden Blick über das Genal-Tal, einer hervorragenden Küche, wunderschönen Zimmern im Landhausstil, fühlt man sich zu Hause. Catherine und Daniel haben hier ein Kunst-Boutique-Hotel entstehen lassen, das einen unvergesslichen Aufenthalt verspricht. Catherine ist außerdem Künstlerin, was sich im ganzen Haus widerspiegelt. Ihr Atelier/ Verkaufsraum kann im gleichen Gebäude besucht werden.

Hier geht es zu Catherines Website: www.catherinehunter.be 

und hier zur Hotel-Website: www.lafructuosa.com

Gaucín und Umgebung – attraktiver Ort für Nord-Europäer

Mittlerweile ist Gaucín und Umgebung zu einem attraktiven Platz für Nord-Europäer geworden. Man kennt sich, trifft sich, tauscht sich aus und lebt in dieser herrlichen Ruhe. Umgeben von Korkeichen- und Kastanienwäldern, sowie Olivenhainen, in denen man auch im Sommer schattige Wanderwege und kühle Gebirgsbäche findet, genießt man die Aussicht hinunter über die Hügel bis ans Mittelmeer.

Aber Gaucín ist nicht der einzige Ort fernab vom Massentourismus.

Das authentische Andalusien

Dieses Jahr ist ein von Michael Madsen verfasstes Taschenbuch herausgekommen „Das authentische Andalusien“. Michael und seine Frau haben sich auf den Weg gemacht das authentische Spanien zu suchen. Auf vielen Ausflügen ins andalusische Hinterland haben sie es gefunden und möchten nun ihre Erfahrungen und Erlebnisse weitergeben.

Michael schreibt:
Andalusien ist ein Schatz voller authentischer Erfahrungen! Leider ist der Tourismus jetzt weit verbreitet… Touristenmassen, Warteschlangen, usw. Ist diese die Art von Erfahrung, welche Sie in Erinnerung behalten wollen?

Sicher nicht, individual zu reisen macht Spaß!